Dezimiertem TVH geht die Puste aus

15. April 2024

Der TV 05/07 Hüttenberg muss am 28. Spieltag eine ärgerliche Niederlage in der 2. Handball-Bundesliga hinnehmen. Beim heimstarken VfL Lübeck-Schwartau sind die Mittelhessen dicht dran, die Serie der Hausherren von zuletzt sechs Heimsiegen in Serie zu stoppen, verlieren aber am Ende unglücklich mit 31:28 (14:10).

Ähnlich wie im Hinspiel kam der TVH auch diesmal erst in der zweiten Hälfte so richtig in Schwung, während man in Durchgang Eins noch die nötige Emotionalität und Aggressivität besonders in der Deckung vermissen ließ. Daher war es vor allem einem starken Simon Böhne zwischen den Pfosten sowie Spielmacher Ian Weber und dem treffsicheren Philipp Schwarz zu verdanken, dass die Blau-Weiß-Roten dennoch auch die ersten dreißig Minuten weitestgehend offen gestalten konnten. So traf letzterer in der 19. Spielminute zum 8:8-Ausgleich, woraufhin VfL-Coach Rörig seine Mannschaft an die Seitenlinie bat. Drei Treffer in Folge seines Teams sowie ein ebenfalls starker Dennis Klockmann im Tor der Gastgeber sorgten für die 11:8-Führung der Hausherren, die sie bis zum Pausenpfiff sogar noch auf 14:10 erhöhten.

Offenbar fand TVH-Coach Kneer allerdings in der Kabine die richtigen Worte, denn nach Wiederanpiff legten seine Hüttenberger Jungs los wie die Feuerwehr und hatten beim 14:14 durch Vit Reichl bis zur 35. Minute wieder egalisiert. Nun war das Momentum auf Seiten der Mittelhessen, die bis zum 19:21 (45. Minute) durch den elffachen Torschützen Ian Weber die Nase leicht vorne hatten und sogar auf drei Treffer hätten erhöhen können. Doch der an diesem Abend einzige Fehlwurf von Philipp Schwarz nach schönem Rückhand-Anspiel von Paul Ohl traf nur die Latte und so zogen stattdessen die Schwartauer mit einem 4:0-Lauf bis zur 50. Minute (23:21) wieder in Front.

Am Ende fehlen in Angriff und Abwehr die Alternativen

Bis zur 56. Minute blieb der TVH jedoch dran - Ian Weber hatte noch einmal zum 26:26 getroffen - doch dann schwanden den personell dezimierten Mittelhessen, bei denen David Kuntscher angeschlagen und Paul Kompenhans in der ersten Hälfte verletzt ausgefallen war und zudem Abwehrchef Moritz Zörb (verletzt) sowie Johannes Klein nach roter Karte(49. Minute) nicht zur Verfügung standen, vollends die Kräfte. Ausgerechnet der an diesem Abend bis dahin stark aufspielende Ian Weber scheiterte erst frei dann sogar vom Siebenmeterpunkt an Klockmann, der nun den Unterschied machte. So zog der VfL bis zur 59. Minute auf 30:26 davon ehe noch drei Treffer in der letzten Spielminute (zweimal Tim Rüdiger für den TVH sowie Jasper Bruhn für den VfL) den 31:28-Endstand bedeuteten.

Stefan Kneer: "Abschließend muss man sagen, dass es heute eine unglückliche und auch ärgerliche Niederlage war. Wir hatten uns vorgenommen, mit Härte und viel Emotion ins Spiel zu kommen, was uns leider nicht gelungen ist. Wir spielen eine schlechte erste Halbzeit und gehen dann anstatt mit -2 mit -4 und einer Zeitstrafe in die Halbzeit. Wie die Mannschaft allerdings in der zweiten Hälfte zurückgekommen ist, davor kann man nur den Hut ziehen. Hier haben diese Elemente dann gestimmt. In der entscheidenden Phase beim 26:26 hält Klockmann drei freie Bälle, was dann letztendlich den Unterschied bedeutet hat. Wobei es auch Simon Böhne heute super gemacht hat.

Am Ende fehlen uns dann im Rückraum auch die Optionen, so dass wir dann den Abnutzungskampf einfach verloren haben.

Leider schaffen wir es zuletzt nicht mehr, solche engen Auswärtsspiele für uns zu entscheiden. Heute ist uns aufgrund der Personalsituation am Ende einfach die Kraft ausgegangen. Daher muss man Schwartau zum verdienten Sieg gratulieren und schauen, dass wir nächste Woche zuhause gegen Großwallstadt das Spiel wieder für uns entscheiden können".

VfL: Klockmann, Conrad - Leitz, Hagedorn (4), Löfström, Skorupa (4), Blaauw (4/1), Ciudad Benitez (3), Schrader (4), Speckmann (6/4), Geenen, Bruhn (6)

TVH: Ritschel, Böhne, Rüspeler - Schwarz (4), Kirschner, Ohl, Weber (11/2), Reichl (3), Rüdiger (6), Hofmann, Klein, Scheibel, Schreiber, Kuntscher (4)