Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg kann die nächsten Vertragsverlängerungen verkünden: Nachdem bereits Lasse Ohl, Vit Reichl und Simon Böhne dem Traditionsverein treu bleiben, kann der TVH in der nächsten Spielzeit auch weiterhin mit den Diensten von Leif Haack, Yahav Shamir, Phil Spandau und Tim Rüdiger rechnen. Damit formt sich der Kader für die Saison 26/27 weiter.

Keine einfache erste Zweitligasaison hat dagegen Phil Spandau erlebt. Hinter dem im jungen Hüttenberger Team mit gerade einmal 23-Jahren schon zu den Routiniers gehörenden Philipp Schwarz kam Phil in seiner ersten Zweitliga-Saison nur auf wenige Einsätze. Dennoch zeigte der motivierte Linksaußen, der in der Jugend überwiegend auf der Rückraum-Mitte-Position zuhause war, stets, welch Potenzial in ihm steckt. Seine dynamische Spielweise bringt ordentlich Schwung ins Spiel des TVH und nicht selten sorgt das Hüttenberger Eigengewächs für den ein oder anderen Gegenstoßtreffer. Musste sich der 20-Jährige in seiner ersten Zweitliga-Saison noch etwas an die neue Spielklasse gewöhnen und ließ den ein oder anderen Wurf aus aussichtsreicher Position liegen, zeigt er sich in der laufenden Spielzeit überaus treffsicher. Elf seiner zwölf Versuche konnte er im gegnerischen Kasten unterbringen, was einer Quote von 91,7 % entspricht und auch in der Abwehr können sich seine Nebenleute auf ihn verlassen. Phil Spandau verlängert seinen Vertrag ebenfalls bis 2027.
Phil Spandau: „Ich freue mich wirklich sehr, dass mein Vertrag beim TV Hüttenberg verlängert wurde. Für mich war es eine leichte Entscheidung, ein weiteres Jahr in dieser jungen und ambitionierten Mannschaft spielen zu dürfen. Mir gefällt das Umfeld sehr gut, denn es ist nicht selbstverständlich, Profi in seinem Heimatdorf zu sein. Außerdem macht es mir Spaß, mich mit der Mannschaft weiterzuentwickeln, um höhere Ziele zu erreichen.“
Timm Schneider (Geschäftsführer TVH): „Mit Phil binden wir ein Eigengewächs für ein weiteres Jahr an uns.
Er hatte letztes Jahr wenige Spielanteile, hat aber weiter an sich gearbeitet und dieses Jahr seine Wurfquote in den kurzen Einsätzen verbessert.
Mit seiner Schnelligkeit kann er unserem Spiel noch einiges geben. Gleichwohl wissen wir und auch er, dass er in allen Bereichen weiter an sich arbeiten muss. Dabei wollen wir ihn unterstützen und freuen uns auf ein weiteres Jahr mit ihm.“

Vielleicht hat sich der ein oder andere anfänglich über diese Verpflichtung gewundert. Denn Yahav Shamir spielte bei seinem vorherigen Verein GWD Minden nahezu keine Rolle und passte auch nicht so recht zum praktizierten „Hüttenberger Weg“, verstärkt auf Nachwuchstalente aus der Region zu setzen. Nach seiner ersten Saison beim TVH sollte aber jedem Zuschauer klar geworden sein, warum Geschäftsführer Timm Schneider den 26-jährigen Israeli unbedingt beim TVH haben wollte. Zusammen mit Simon Böhne bildete Yahav das nahezu perfekte Torwart-Duo und war maßgeblich daran beteiligt, dass die „Hüttenberger Jungs“ um ein Haar die Sensation vom Aufstieg in die Erste Liga geschafft hätten. Hinter der für Torhüter eher undankbaren offensiven 3:2:1-Deckung ist Yahav häufig wie der Fels in der Brandung und wirkt sich durch seine ruhige, unaufgeregte Art positiv auf seine Vorderleute aus. Neben den heraushängenden Hosentaschen ist eines seiner Markenzeichen, dass er die Gegner durch sein herausragendes Stellungsspiel damit entnervt, Wurfversuche nicht einfach zu vereiteln sondern gar zu fangen. Mit teils überragenden Leistungen war Yahav nicht selten Garant für einen doppelten Punktgewinn. Zuletzt stellte er seine Klasse im Top-Spiel gegen Bietigheim einmal mehr unter Beweis und parierte bei einer überragenden Quote von 53 % sagenhafte zwanzig Versuche des Gegners und war damit einer der Matchwinner der Begegnung mit dem Erstliga-Absteiger und damaligen Tabellenführer. Um so besser also, dass sich auch Yahav in Hüttenberg so gut eingelebt hat und der TVH für ihn mehr als nur irgendein Verein geworden ist, dass er über die laufende Spielzeit hinaus in Mittelhessen bleiben möchte. Sein Vertrag wird um ein Jahr bis 2027 verlängert.
Yahav Shamir: „Ich freue mich wirklich sehr und bin auch ein wenig gerührt, meinen Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern. Für mich ist der Verein viel mehr als nur ein Arbeitsplatz, er ist ein Ort, an dem ich mich zuhause fühle. Ich spüre hier echte Unterstützung, Vertrauen in meine Fähigkeiten und eine starke gemeinsame Basis und das ist für mich keineswegs selbstverständlich. Im vergangenen Jahr konnte ich mich dank der Menschen um mich herum weiterentwickeln und wachsen, und ich bin hochmotiviert, weiterhin meinen Beitrag zu leisten, mich einzubringen und dem Verein etwas von all dem zurückzugeben, was er mir gibt. Wir haben noch viel vor und ich freue mich sehr auf alles, was wir gemeinsam erreichen werden.“
Timm Schneider: „Als wir Yahav geholt haben, hätte ich nicht gedacht, dass wir ihn so lange in Hüttenberg halten können. Aber es sagt einiges über die Entwicklung der letzten Jahre bei uns aus, dass er seinen Vertrag nun schon zum zweiten Mal verlängert hat und das freut mich sehr.
Yahav hat das gewisse etwas, das ein Torhüter braucht. Er ist ein Zocker und hat diesen Instinkt zu wissen, wo ein Ball hinkommen kann. Zudem strahlt er eine unheimliche Ruhe aus, was für das junge Team auch wichtig ist. Und auch Yahav fühlt sich bei uns sichtlich wohl und weiß, was er an uns hat. Zusammen mit Simon Böhne haben wir daher ein super Duo bei uns im Tor und wir freuen uns, dass uns dieses Torwartduo mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleibt.“

Leif Haack kam vor der Saison 24/25 von Drittligist HSG Ostsee nach Mittelhessen und spielte als Jüngster im Hüttenberger Team in seiner ersten Spielzeit sofort eine tragende Rolle. Anpassungsschwierigkeiten an seine neue Heimat und die zweite Liga hatte der Juniorennationalspieler, der im vergangenen Sommer bei der Weltmeisterschaft in Polen für die U20 des DHB im Einsatz war, dabei kaum. Auf der Halblinken Position rückte der inzwischen 20-Jährige direkt in die Startformation, erzielte in der aus TVH Sicht überragenden Saison 68 Tore und war auch in der Defensive eine wichtige Säule. Sportlich und auch menschlich hat sich der sympathische Norddeutsche problemlos in das Team integriert und fühlt sich in seiner Wahlheimat rundherum wohl. Daher mussten auch die Verantwortlichen beim TVH nicht lange überlegen, das wurfgewaltige Nachwuchstalent weiterhin an sich zu binden. Leif verlängert seinen bis 2026 laufenden Vertrag um zwei Jahre und bleibt damit bis 2028 ein Hüttenberger Junge.
Leif Haack: „Ich freue mich total über die Vertragsverlängerung. Sportlich und menschlich fühle ich mich hier absolut wohl und super aufgehoben. Das Vertrauen des Vereins motiviert mich zusätzlich und ich habe richtig Bock auf die nächsten Schritte, um gemeinsam weiter erfolgreich zu sein!“
Timm Schneider: „Leif ist in unserem Angriffssystem der einzige wirkliche Shooter und in der Defensive wichtig für unsere 6:0-Abwehr. Diese Variante spielen wir zwar selten, aber man hat diese Saison gegen Bietigheim gesehen, wie wichtig er für diese Abwehrformation in unserem Team ist. Leif ist noch sehr entwicklungsfähig und wir wollen ihn auf seinem Weg dabei weiter unterstützen, damit er sich in allen Bereichen noch dementsprechend weiterentwickelt. Außerdem passt Leif als Typ perfekt zu uns und wir freuen uns auf weitere zwei Jahre mit ihm.“

Auch Rechtsaußen Tim Rüdiger benötigte in der Vorsaison noch viel Geduld, kam hinter Tristan Kirschner nur selten zum Einsatz, zeigte sich aber stets professionell und mannschaftsdienlich. Nach dem Karriereende von Kirschner ist der 27-Jährige in diesem Jahr gesetzt, stand bislang in jedem Spiel in der Startformation und hat bereits 51 Treffer auf seinem Konto. Auch die Rolle als Siebenmeterschütze hat der gebürtige Alsfelder, der 2023 von der HSG Wetzlar nach Hüttenberg kam, von Kirschner übernommen. Genau wie Phil Spandau sorgt der pfeilschnelle Rüdiger für ordentlich Betrieb auf der Rechtsaußenbahn, entlastet seine Kollegen durch Gegenstoßtreffer und ist als Teamplayer durch und durch sowohl bei seinen Mitspielern als auch den Fans äußerst beliebt. Tim Rüdiger verlängert seinen Vertrag um weitere zwei Jahre und bleibt damit ebenfalls bis 2028 beim TVH.
Tim Rüdiger: „Ich freue mich, zwei weitere Jahre Teil dieses Vereins zu sein. Für mich kam keine Alternative in Betracht, weil ich vom Weg des Vereins überzeugt bin und vollstes Vertrauen bekomme. Es ist auch nicht selbstverständlich auf diesem Niveau zu spielen und das in diesem Umfeld mit seinen Freunden. Deswegen fiel mir meine Entscheidung sehr leicht.“
Timm Schneider: „Rüdi haben wir nach dem Abgang von Tristan Kirschner das Vertrauen als Nummer Eins auf Rechtsaußen gegeben. Bis jetzt hat er die Aufgabe sehr gut gemeistert. Er ist in der Mannschaft ein wichtiger Faktor auch abseits des Feldes. Er ist für jeden Spaß zu haben und passt als Mensch sehr gut nach Hüttenberg. Daher freue ich mich, dass auch Rüdi sich sehr wohl fühlt und den Weg mit uns zwei weitere Jahre gehen möchte.“