TVH unterliegt in Potsdam

Der TV 05/07 Hüttenberg muss in der 2. Handball-Bundesliga die zweite Saisonniederlage einstecken. Bei Erstliga-Absteiger 1. VfL Potsdam verlieren die Mittelhessen nach einer erneut torreichen Partie mit 30:36 (17:18) und rutschen damit auf den sechsten Tabellenplatz ab.

Trainer Stefan Kneer sprach im Anschluss von einer zwar verdienten, aber dennoch „unnötigen Niederlage“, denn sein Team war gut ins Spiel gestartet, hatte den VfL gut im Griff und führte nach zehn Minuten mit 8:4. Besonders das Spiel über den Kreis funktionierte hervorragend, so dass der an diesem Abend für den verletzten Moritz Zörb in die Startformation gerückte Lasse Ohl bis dahin für die Hälfte der TVH-Tore verantwortlich war. Ohnehin lieferte der 20-Jährige eine starke Partie ab und sollte am Ende sieben blitzsaubere Treffer – bei null Fehlversuchen – auf seinem Konto haben. Zudem war Torhüter Yahav Shamir gut im Spiel, parierte einige „Freie“ der Gastgeber, so dass die Hüttenberger Jungs auch nach einer Viertelstunde durch einen Siebenmetertreffer von Tim Rüdiger mit 11:7 vorne lagen. Als Vit Reichl kurz darauf auf 12:7 erhöhte, nahm Potsdams Trainer Emir Kurtagic die erste Auszeit.

Dennoch behielt der TVH, der inzwischen auf die eher ungewohnte 6:0-Deckung umgestellt hatte, zunächst weiterhin die Oberhand. Beim 15:11 durch Spielmacher Paul Kompenhans war aus Sicht der Mittelhessen noch alles im Lot, ehe ein 3:0-Lauf der Adler den Vorsprung auf einen Treffer schmelzen ließ. Da die Hüttenberger ohne den verletzten Danil Dyatlov nur mit einem Linkshänder im rechten Rückraum angereist waren, beorderte Stefan Kneer Torsten Anselm auf die für ihn ungewohnte Position. Der Neuzugang fügte sich gut ein, bediente einmal stark Vit Reichl am Kreis und holte im nächsten Angriff durch eine schöne 1:1-Aktion einen Siebenmeter, den Tim Rüdiger allerdings vergab und Potsdam somit im Folgeangriff den 16:16-Ausgleichstreffer erzielten konnte. Mit einem aus TVH Sicht 17:18 und einem Mann weniger ging es nach dreißig Minuten in die Kabinen.

Bis zum 22:23 (38‘) blieben die Blau-Weiß-Roten dran, doch dann konnten sich die Hausherren erstmals absetzen. Marvin Siever verwandelte per Siebenmeter zum 26:22 (41‘) und diesem Rückstand liefen die Hüttenberger von nun an hinterher. Zwar forderte Trainer Stefan Kneer in der Auszeit mehr Stopp-Fouls und Härte in der nach der Halbzeit wieder auf 3:2:1 umgestellten Defensive, doch schon das Ergebnis zeigte, dass dies seiner Mannschaft erneut nicht ausreichend gelang. Zudem waren es in dieser Phase einige leichtfertig vergebene Chancen, die verhinderten, dass der TVH, bei dem obendrein Spielmacher Paul Kompenhans nach einem Zusammenprall mit David Kuntscher in der 42. Minute ausfiel, dem VfL noch einmal gefährlich hätte werden können. Als der Gastgeber durch einen erneuten 3:0-Lauf bis zur 52. Minute auf 32:25 davonzog, war die Messe in der MBS-Arena endgültig gelesen und die zweite Saisonniederlage für den TVH besiegelt.

Trainerfazit zum Spiel

Stefan Kneer: „Wir sind natürlich enttäuscht über den Spielverlauf. Wir sind gut reingekommen, haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, aber ab der 20. Minute fehlt uns dann die Energie. Wir retten dann ein -1 in die Halbzeit, aber bekommen keinen Fuß mehr ins Spiel und machen es Potsdam dann auch zu leicht. Am Ende haben wir das Spiel auch in dieser Höhe verdient verloren, weil wir auch mental nicht resilient genug waren. Wir müssen jetzt schauen, dass wir in den nächsten Wochen unsere Torhüter in der Abwehr wieder mehr unterstützen…“

TVH: Böhne (1 P./ 9%), Shamir (7 P./21 %) – Schwarz (1), P. Ohl (4), L. Ohl (7), Spandau (2), Rüdiger (1/1), Reichl (3), Haack (2), Anselm (1), Stehl, Kompenhans (3), Schreiber (1), Kuntscher (5)

VfL: Höler (11 P./31 %), Grundmann (1 P. / 14 %) – Budde (6), Siemer (4/3), Mahr (5), Paulnsteiner, Bulzamini, Günther (5/2), Klein (1), Sontacchi, Fuhrmann (6), Kix (2), Mengon (5), Schröder (1), Schley (1), Kraus

Foto: @engel.photography_ /Mareike Engel