Der TV 05/07 Hüttenberg kann auch im sechsten Spiel in Folge nicht gewinnen. Gegen den Tabellensiebten HSG Nordhorn-Lingen liegen die Mittelhessen lange vorne, zeigen aber am Ende Nerven und verlieren ihr Heimspiel mit 25:28 (13:12).
Von Beginn an war ordentlich Feuer in der Partie und die Hüttenberger Jungs samt Zuschauer offenbar fest entschlossen, sich ihre Festung nach der Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke zwei Wochen zuvor zurückzuerobern. Bereits nach sechs Minuten kochte der „Hexenkessel Mittelhessen“, als das Schiedsrichterinnengespann Odabas / van Os anstelle von Stürmerfoul auf zwei Minuten und Siebenmeter gegen den TVH entschied- der erste von insgesamt 18 Strafwürfen, die in diesem Spiel gegeben werden sollten. Und gleichzeitig der erste von fünf, die das Torhütergespann Shamir/Böhne zusammen entschärfen sollten. So blieb es zu diesem Zeitpunkt zunächst bei der 3:1-Führung für den TVH, die die Gäste aus Nordhorn, die mit ordentlich Selbstbewusstsein nach Mittelhessen gekommen waren jedoch kurz darauf wettmachten.
Es blieb eine umkämpfte Partie, in der der TVH in Durchgang Eins jeweils leicht die Nase vorne behielt. Hinten ackerte die Deckung ordentlich und dahinter waren sowohl Yahav Shamir als auch Simon Böhne, der zwei Strafwürfe vereitelte, eine zuverlässige Bank. So konnten sich die Hausherren zwischenzeitlich auf 11:8 (24‘) absetzen.
Auch beim 13:10 zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff lag der TVH noch mit drei Treffern in Front, ehe zwei unvorbereitete Abschlüsse Nordhorn dazu einluden, bis zur Pause auf 13:12 zu verkürzen. Nach Wiederanpfiff waren es dann die beiden Außen, die dafür sorgten, dass der alte Vorsprung wiederhergestellt und sogar ausgebaut wurde: zunächst fischte Tim Rüdiger einen Ball der Gäste und verwandelte selbst per Gegenstoß, ehe Phil Spandau hinten spektakulär rettete und erneut Tim Rüdiger nur 56 Sekunden nach der Pause auf 15:12 erhöhte. Und so ging es weiter: diesmal war es Spandau selbst, der nach Ballgewinn seiner Mannschaft auf 16:12 (33‘) erhöhte und für den perfekten Start in die zweite Halbzeit sorgte.
Doch Nordhorn fing sich wieder, stellte die Unkonzentriertheiten rechtzeitig ab und konnte so beim 17:16 (39‘) wieder aufschließen. Die Hüttenberger Jungs bissen sich dagegen zunehmend am Mittelblock der Gäste die Zähne aus und fanden in der Deckung nicht den richtigen Zugriff gegen das nun praktizierte 7:6 der Nordhorner. So wurde aus einer 19:17-Führung (45‘) ein 19:22-Rückstand (53‘).
Ein an diesem Abend überragender Tim Rüdiger, der am Ende für mehr als die Hälfte aller TVH-Tore verantwortlich sein sollte, hielt zwar mit seinen Toren neun und zehn noch einmal dagegen und stellte beim 21:22 den Anschluss wieder her, doch nur eine Minute später waren die Gäste wieder auf 25:22 enteilt (57‘). David Kuntscher verkürzte noch einmal auf 23:25, doch dann zeigte sich, welches Team derzeit im positiven und welches eher im negativen Flow ist. Während die Hüttenberger Jungs Nerven zeigten, blieb die HSG cool und sicherte sich schließlich den Sieg.
Trainer-Fazit zum Spiel
Stefan Kneer: „Erst einmal Glückwunsch an Nordhorn zum verdienten Sieg. Wir haben heute zwei, drei Mal die Chance wegzuziehen […], aber im Moment fehlt uns da scheinbar diese „Killer-Mentalität“, die letzte Intensität, uns nicht zufrieden zu geben, sondern dann weiterzumachen. Zudem fehlt derzeit die Leichtigkeit und jemand, der die Mannschaft dann auch mal wachrüttelt. Grundsätzlich bin ich mit der Entwicklung nicht unzufrieden, dennoch müssen wir die Spiele natürlich aber gewinnen und auch die Ergebnisse stimmen.“
TVH: Böhne (2 P. / 33 %), Shamir (9 P. /27 %) – Volk, P. Ohl (2), L. Ohl, Zörb, Spandau (3), Rüdiger (13/7), Reichl (1), Haack, Anselm, Stehl, Kompenhans (1), Dyatlov (1), Schreiber, Kuntscher (4)
HSG: van der Merwe 17 P. / 46%), Tschentscher – Bandlow (6/2), Wilhelm, Gentzel (2), Jäger, van Berlo, Lux (3), Marschall, Hüter (5), Sajenev, Zintel, Ruddat (4), Tobeler (4), Erlingsson (4/2)
Schiedsrichterinnen: Odabas / van Os - Zuschauer: 1.350 – Zeitstrafen in Min. (TVH:HSG): 6:2 – rote Karten: -
Foto: Jenniver Rözcey