Keine Chance für Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg in der 2. Runde des DHB-Pokals. Die Mittelhessen unterliegen nach einer guten Anfangsphase einem starken VfL Gummersbach mit 21:32 (8:17) und scheiden aus dem Pokalwettbewerb aus.
Dabei sah es anfangs nicht schlecht für die Mannen von Trainer Stefan Kneer aus. Denn bis zum Spielstand von 5:5 in der 11. Spielminute (Leif Haack) lieferten sich die Mannschaften einen guten Schlagabtausch. Getragen durch die Stimmung beider Fanlager im ausverkauften Sportzentrum machte man sich gefasst, ob nicht doch ein Wunder geschehen könnte.
Kurz darauf wurden die Hüttenberger jedoch mit der harten Realität konfrontiert. Die Gäste aus der „Heimat des Handballs“ ließen die Hüttenberger, die weiterhin auf Paul Kompenhans und auch Moritz Zörb verzichten mussten, vermehrt aus dem Rückraum werfen. Gummersbach-Torhüter Bertram Obling parierte seinerseits jeden zweiten Ball und vernagelte regelrecht das Tor. Und auch offensiv gelang es den Gästen, über ihr Tempospiel und die körperliche Überlegenheit zu punkten, sodass die Hüttenberger zum Pausenpfiff einen 3:12-Lauf verschmerzen mussten.
Auch nach der Pause sollte das „Comeback“ der Hüttenberger Jungs ausbleiben. Zwar gelang es Torhüter Yahav Shamir, der sich am Ende der Partie mit 13 Paraden und 30 %-Quote wahrlich nicht verstecken musste, regelmäßiger Bälle zu erobern und auch den Mannen vom Original aus Mittelhessen, offensiv erfolgreicher abzuschließen. Doch um etwas umzureißen war die Hypothek aus dem ersten Durchgang schlicht zu groß. Sicher zufrieden sein kann TVH-Trainer Kneer sicherlich mit seiner Achse im rechten Rückraum. Danil Dyatlov (5) und David Kuntscher (4) lieferten gemeinsam über 40% der Hüttenberger Tore.
Damit fällt der Blick der Hüttenberger Jungs zurück auf die Liga, wo man am Montag die Serie als ungeschlagener Tabellenführer zu verteidigen versuchen wird. Auf die Kneer-Mannen wartet dabei eine ordentliche Reise. Es geht in die 500km entfernte Hansehalle des VfL Lübeck-Schwartau. Am Montag, 6.10. um 19:30 gilt es beim Tabellensiebzehnten die Blessuren aus der Pokalniederlage hinter sich zu lassen. Lübeck-Schwartau wartet derweil auf einen zweiten Punkterfolg. Die Gastgeber vom Montag konnten lediglich am ersten Spieltag zuhause den Dessau-Rosslauer HV bezwingen.
Das nächste Heimspiel der – in der 2. HBL zuhause in 20 Spielen ungeschlagenen – Mittelhessen wartet dann am Sa. 11.10. zur Topspiel-Zeit um 19:30 Uhr mit dem TSV Bayer-Dormagen (16. mit 2:8 Pkt.).
Stefan Kneer (TVH): „Bei Spielen wie heute hast du nur eine Chance, wenn du 100% gibst und der Gegner dir auch eine Chance lässt. Gummersbach hat heute leider keinen Türspalt für uns offengelassen. Leider haben uns die Gummersbacher häufig mit der Wucht ihrer ersten und zweiten Welle überrollt, wodurch das Spiel zur Halbzeit bereits entschieden war. Viele unserer Spieler haben das Ziel, später mal in der Bundesliga zu landen. Wir werden aus dem Spiel heute lernen, besser werden und wollen am Montag das Spiel in Schwartau gewinnen.“
Guðjón Valur Sigurðsson (VfL Gummersbach): „Ich bin zufrieden, wie wir das Spiel kontrolliert haben. Wir hatten großen Respekt vor Hüttenberg und ihren Stärken und haben uns gut vorbereitet. Mit einer sehr guten, kompakten Abwehr, dem Zulassen von den Distanzwürfen und einem Torhüter, der 18 Paraden liefert, hatten wir natürlich ein leichteres Leben.“
Philipp Schwarz (Linksaußen, TVH, heute 1/1 Tor): „Es hat Spaß gemacht gegen Gummersbach zu spielen. Die Stimmung im Sportzentrum war super. Es war schön, dass wir die ersten 10 Minuten gut mithalten können, aber man hat schnell gesehen, dass wenn wir Fehler machen, Gummersbach die Qualität hat so einen Lauf zu starten und wegzuziehen. Die zweite Halbzeit mit zwei Toren zu verlieren ist in Ordnung. Aufgrund des Qualitätsunterschieds geht für mich die Niederlage heute auch insgesamt in Ordnung.“
TV 05/07 Hüttenberg: Shamir (13 P / 30% Q.), Böhne; Schwarz (1), Ohl P. (2), Ohl L., Spandau (1), Rüdiger, Reichl (4), Haack (1), Anselm (2), Stehl (1), Dyatlov (5), Schreiber, Kuntscher (4).
VfL Gummersbach: Obling (18 P / 46% Q.), Kuzmanovic; Gomes (5), Vidarsson (3), Kodrin, Vujovic (5/2), Köster (3), Blohme (2), Häseler (2), Einarsson (2), Schluroff (5), Pregler (2), Horzen (2), Kiesler, Smits (1), Zeman.
Zuschauer: 1450 (Ausverkauft) – Schiedsrichter: Baumgart/Dinges – Zeitstrafen (min): 6:2.