
38 Auswärtstore reichen nicht
Der TV 05/07 Hüttenberg muss am 27. Spieltag eine Auswärtsniederlage hinnehmen. Eine torreiche Partie beim HSC Coburg verlieren die Mittelhessen trotz starker Anfangsphase am Ende knapp mit 38:39 (18:20).
An der Angriffsleistung hat es - wie man schon am Ergebnis erkennen kann - nicht gelegen, dass die Hüttenberger am Freitagabend die Heimreise aus Oberfranken mit leeren Händen antreten mussten. Mit hohem Tempo starteten die Kneer-Schützlinge in die Partie, agierten in der Abwehr konzentriert und kamen besonders in der ersten Viertelstunde häufig zu Ballgewinnen, die Tristan Kirschner, Niklas Theiß oder Paul Kompenhans per erster oder zweiter Welle unmittelbar in Tore für die Blau-Weiß-Roten ummünzten. So hatte sich der TVH nach rund siebzehn Minuten auf 13:7 abgesetzt und alles schien nach Plan zu laufen.
Doch Coburgs Trainer Anel Mahmutefendic reagierte, brachte neben dem bis dahin wegen einer Handverletzung geschonten Top-Torjäger Janis Valkovskis auch Torhüter Petros Boukinovas für den zuletzt starken aber an diesem Abend glücklosen Fabian Apfel und stellte die Defensive um. Und seine Maßnahmen zeigten Wirkung, auch weil die Mittelhessen plötzlich ihre bis dahin ordentliche Abwehrarbeit nahezu komplett einstellten. Nach Niklas Theiß Treffer zum 15:9 für den TVH machte ein 6:0-Lauf der Hausherren die Hüttenberger Führung binnen fünf Minuten zunichte (25‘), die kurz vor der Halbzeit sogar ihrerseits mit zwei Treffern in Führung gingen.
Durchgang Zwei wurde dann zum wilden Schlagabtausch: Zunächst baute Coburg seinen Vorsprung auf drei Treffer aus, ehe der TVH kurz darauf durch einen Treffer von Tristan Kirschner zum 25:24 (41‘) wieder die Nase vorne hatte. Nur wenige Minuten später hatten die Oberfranken wieder das Ruder übernommen, die auf TVH-Tore immer wieder mit schnellen Gegentoren reagierten. So fanden beide Abwehrreihen nicht den nötigen Zugriff, um das Tempospiel des anderen zu unterbinden. Beim 36:37 aus Hüttenberger Sicht hatte David Kuntscher ein letztes Mal den Anschlusstreffer markiert (58‘), doch zwei Coburger Treffer zum 36:39 brachten schließlich die endgültige Entscheidung zugunsten der Gastgeber.
Stefan Kneer (Trainer TVH): „Wenn man das Endergebnis sieht, muss man sagen, es war ein verrücktes Spiel. Es war viel Tempo drin und am Ende hat Coburg auch verdient gewonnen. Wir kommen sehr gut ins Spiel, bekommen allerdings auch da schon nicht den Zugriff in der Abwehr in den 1:1-Aktionen wie eigentlich über das gesamte Spiel. Vorne lief unser Tempospiel dagegen sehr gut. In der 15. Minute liegen wir mit sechs vorne und dann reißt bei uns der Faden. Zur Halbzeit sind wir mit zwei hinten, kommen dann aber wieder gut ran, schaffen es aber nicht mehr das Spiel zu drehen. Im Endeffekt war es im Angriff ein sehr gutes Spiel, aber wir verteidigen sechzig Minuten zu schlecht im Eins-Gegen-Eins. Aber wir werden das in Ruhe auswerten und wollen das nächste Woche gegen Dormagen besser machen.“
HSC: Boukovinas (13 P./ 30%), Apfel – Menges, Dettenthaler, Bis (5) Fuß (7), Ossowski, Billek, Lisac (5), Krone (1), Helmersson (5), Knauer, J.P. Valkovskis (7), Röller (1), Schäffer, Schmidt (8/3)
TVH: Böhne (8 P./ 30%), Shamir (5 P./20 %) – Schwarz (2), Kirschner (9/5), Theiß (6), P. Ohl (2), L. Ohl (1), Zörb, Spandau, Rüdiger, Reichl (3), Haack, Klein, Kompenhans (6), Schreiber (1), Kuntscher (8)
Schiedsrichter: Fedtke / Wienrich – Zeitstrafen (Min): 0:4 – rote Karten: Lasse Ohl (TVH, 22‘)
Bild: HSC Coburg 2000